Seite drucken
Ringelbach (Druckversion)

Obst-, Weinbau und Wald

Obst- und Weinbau

Der Weinbau hat in Ringelbach eine alte Tradition und ist für den Ort von großer Bedeutung. Die ersten Reben wurden vor über 800 Jahren von Mönchen des Klosters Allerheiligen ins Renchtal und so auch nach Ringelbach gebracht. Wein ist ein Kulturgut und die Reben prägen unsere schöne Landschaft. Die Rebberge umranden unseren ganzen Ort. Sie geben ihm gewissermaßen den richtigen Rahmen.

Ansicht von Ringelbach vom Schelzberg
Traube Spätburgunder
Spätburgunder

Ringelbach liegt an der Badischen Weinstraße und hat vorzügliche Reblagen. Das Ringelbacher Tal ist nur auf der Südseite geöffnet. Auf der Nord- und Ostseite erhebt sich die Schwend. So sind unsere Reblagen gegen kalte Nord- und Ostwinde geschützt. Der wärmespeichernde Granitverwitterungsboden, die Hanglagen und das einzigartige Mikroklima sind ideale Voraussetzungen um gute Weine zu erzeugen. Ringelbach hat eine fruchtbare Landschaft und gehört zu den schönsten und reizvollsten Reborten im Anbaugebiet Baden.

Ringelbach hat eine Rebfläche von ca. 35 ha. Es werden alle traditionellen Edel-Rebsorten angebaut. Die wichtigste Rebsorte ist der „Blaue Spätburgunder“ mit einem Flächenanteil von nahezu 50 %. Der Hauptanteil dieser Sorte wird zu edlen Rotweinen ausgebaut. Aber es entstehen daraus auch fruchtige Roséweine und Weißherbst.

Riesling

Die zweitwichtigste Rebsorte ist der Riesling, der König der Weißweine, den man in unserer Region auch Klingelberger nennt. Er bietet im Glas eine rassige Eleganz, gepaart mit feinen Fruchtaromen. Geringe Mengen gehen an den Weinhandel.

Der Weinbau trägt nicht nur zum Einkommen der Winzerfamilien bei, sondern ist in Ringelbach prägendes Landschaftselement. Lässt man den Blick rund ums Dorf schweifen, wird dies deutlich. Durch die Bewirtschaftung und Pflege der Rebhänge wird dieses reizvolle Landschaftsbild erhalten und gesichert.

Wein ist wie der eingefangene Sonnenschein eines ganzen Jahres. Daher kommt wohl auch das Logo für den badischen Weinbau – das Sonnenmännchen.

Wissen und Tradition sowie Liebe und Leidenschaft zum Wein werden in unseren Winzerfamilien weitergegeben und bilden die Grundlage für große Weine. Mit Fürsorge bauen die Kellermeister das, was ihnen die Winzer und die Natur anvertraut haben, zu individuellen und charaktervollen Weinen aus. Die Kunst ist hierbei die „eingefangene“ Sonne, das spezielle des Jahrgangs und das Sortenprofil im Glas zur Entfaltung zu bringen.

Wein ist Kultur, Genuss und Lebensfreude. „Der Wein ist für den Menschen geschaffen“.

Neben dem Weinbau werden auch verschiedene Obstarten wie Äpfel, Kirschen, Zwetschgen in Ringelbach angebaut.

Nach oben

Der Wald in Ringelbach

Besitzverhältnisse

Der Wald auf der Gemarkung Ringelbach umfasst eine Fläche von 157 ha, etwa 64 % der Gemarkungsfläche. Ein großer Anteil ist Privatwald; kleinere Parzellen verteilt auf über 40 Waldbesitzer. 47 ha groß ist der kommunale Gemeindewald Ringelbach.

Bestockung und Bewirtschaftung

Der laubholzreiche Bergmischwald ist sehr naturnah ausgebildet. Mit vielen Baumarten, wie Traubeneiche, Bergahorn, Fichte, Tanne und Douglasie ist er bunt und kleinflächig gemischt.

Bedeutend sind größere Anteile von durchgewachsenem Eßkastanien-Niederwald (Mundart Keschde). Dieser diente schon in früheren Zeiten der Bevölkerung als Brennholz. Junger Stockausschlagswald wurde geerntet und die Rinde zum gerben genutzt. In sehr armen Zeiten des Mittelalters wurden danach die Räumungsflächen kontrolliert abgebrannt; das sogenannte „Rütibrennen“. Diese Flächen konnten dann wenige Jahre mit Waldroggen eingesät werden, bis mit neuem Stockausschlag wieder Niederwald wuchs.

Da die Esskastanie (Keschde) für das Vordere Renchtal landschaftsprägend ist und auch (da wärmeliebend) im Zuge der Klimaveränderung eine zunehmend wichtige Rolle spielt, wird durch intensive Pflege von Jungbeständen vor allem die Bildung von Wertholz gefördert.

Besondere Vorkommnisse

Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 wurde der Ringelbacher Wald durch den Orkan Lothar sehr stark getroffen. Hierbei fielen etwa 10.000 Festmeter um; dies entspricht dem zehnfachen Jahreseinschlag. Die „Lothar-Flächen“ sind danach mit Laub- und Nadelmischwald, aus Pflanzung und Naturverjüngung stammend, sehr naturnah wieder bewaldet worden.

Sonstige Bedeutung des Waldes

Für Ringelbach ist der Wald sehr bedeutsam als Klimaschutzgürtel des Ortes; gerade an heißen Sommertagen wirkt der Wald kühlend und damit klimaausgleichend. Für den Hochwasserschutz ist der Wald besonders wichtig. Starke Niederschläge können meist effektiv vom Waldboden aufgefangen werden. Mit gut ausgebauten Waldwegen hat Ringelbach ein tolles Naherholungsgebiet für die Bevölkerung und für Touristen. Auch für den Naturschutz hat der Wald eine hohe Bedeutung. Er ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten; z.B. wurde bei einem Forschungsprojekt das Vorkommen der Wildkatze nachgewiesen.

Nach oben

http://www.ringelbach.de/de/ortsverwaltung/informatives/obst-weinbau-und-wald/